Seit Anfang Juni laufen die Planungen für die diesjährige eroFame, die auf den 3. bis 5. November terminiert ist. Wie die Resonanz auf den Startschuss ausgefallen ist und wie die Messe dieses Jahr in Anbetracht der immer noch grassierenden Corona-Pandemie aussehen wird, erklären Wieland Hofmeister, Geschäftsführer der Mediatainment Productions GmbH und Veranstalter der eroFame, und Kim Grundstedt, der neu im eroFame Team ist und die Projektleitung der Messe übernommen hat.
Am 3. Juni fiel der Startschuss für die eroFame 2021 – wie ist die Resonanz darauf ausgefallen?
Wieland Hofmeister: Wir hatten schon im letzten Jahr viele Stand-Reservierungen für die damals geplante eroFame 2020, die aus erkenntlichen Gründen abgesagt werden musste. All diese Firmen haben nun ihre Teilnahme für dieses Jahr wieder bestätigt – das freut uns natürlich sehr und wir bedanken uns für das Vertrauen, das uns diese Branchenmitglieder entgegenbringen. Wir sehen hierin auch die Bestätigung für das Austragen einer realen Messe, auf der sich Menschen persönlich austauschen wollen und können.
Kim Grundstedt: Die Resonanz ist super. Viele Aussteller haben sehnsüchtig auf diesen Startschuss gewartet und unverzüglich verbindlich einen Stand für die eroFame 2021 gebucht. Einige Aussteller möchten ihre Stände sogar vergrößern. Andere Aussteller möchten ihre Stände hochwertiger ausstatten.
Jeden Tag kommen wir unserem gewohnten, normalen Leben einen Schritt näher, dennoch gibt es auch viele, die davor warnen, dass Corona noch lange nicht besiegt ist und es eine mögliche neue Welle an Infektionen geben wird. Was stimmt Sie hoffnungsvoll, dass die eroFame dieses Jahr wie gewohnt stattfinden kann?
Wieland Hofmeister: Wenn wir den positiven Glauben an unsere Sache verlieren würden, sollten wir konsequenterweise den Laden sofort schließen und uns einigeln. Aber – so sind wir eben nicht. Heute gehen wir fest davon aus, dass die eroFame in diesem Jahr zwar anders als gewohnt, aber dennoch stattfinden wird. Dieser Glaube verleiht uns einen enormen Motivationsschub. Corona wird noch lange nicht besiegt sein, aber wir werden uns daran gewöhnen, mit diesem Virus zu leben und uns entsprechend zu verhalten. Die Menschheit gehört nicht eingesperrt, es muss für alle im privaten und geschäftlichen Leben jetzt endlich weitergehen, auch wenn wir Kompromisse hinnehmen müssen.
Der Neustart der eroFame geht auch mit einem personellen Umbruch einher. Kim Grundstedt hat die Projektleitung der eroFame übernommen. Warum dieser Schritt?
Wieland Hofmeister: Corona bedingt fiel unsere Messe 2020 leider aus. Sehr zu unserem Bedauern mussten wir uns daher von unserem damaligen Team, welches ausschließlich für die eroFame zuständig war, aus wirtschaftlichen Gründen im letzten Winter trennen. Die Ungewissheit der globalen Situation ließ für uns keine Alternative zu. Das war für alle Betroffenen auch eine emotional sehr belastete Situation. Erst als die Hoffnung auf den Neustart für die eroFame 2021 wieder stärker wurde, haben wir Nachfolger für unser Team gesucht und glücklicherweise einen erfahrenen Projektleiter in Kim Grundstedt gefunden.
Die eroFame und Kim Grundstedt – warum passt das?
Kim Grundstedt: Zum einen, weil mein Berufsbild der des Event Manager ist – meinen High-School-Abschluß habe ich in den USA absolviert – und zum anderen, weil ich mich auf diese neue Herausforderung freue und ich die Projektleitung der eroFame bestmöglich ausüben und umsetzten werde. Ich bin Teamplayer, der sehr kunden- und serviceorientiert arbeitet, schnell neue Aufgabengebiete verinnerlicht und ich habe mir persönlich das Ziel gesetzt, gemeinsam mit dem gesamten Team die Erfolgsgeschichte der eroFame weiterzuführen.
Was muss bzw. darf die Industrie denn über die Privatperson Kim Grundstedt wissen?
Kim Grundstedt: Ich bin verheiratet und habe eine 3jährige Tochter. Wir leben gemeinsam in einem 2014 selbst erbauten Haus in dem wunderschönen Ort Uetze bei Hannover. Ich liebe es, Sport zu treiben und die Welt zu erobern. Im Sommer spiele ich Fußball, im Winter fahre ich Ski. Als etwas außergewöhnliches Hobby von mir würde man sicherlich das Fallschirmspringen bezeichnen, was ich seit 2004 im Verein ausübe.
Zurück zur diesjährigen Messe, die Anfang November und nicht wie gewohnt Anfang Oktober stattfinden soll. Warum dieses spätere Datum?
Kim Grundstedt: Aktuell zählt jeder Tag, der dem für uns normalen Leben näher kommt und somit das Eröffnungsdatum der eroFame mehr und mehr gewährleistet. Wir haben aus Sicherheitsgründen einen Zeitpuffer von ca. 4 Wochen eingebaut, um einem analogen Messestart noch näher zu kommen.
Die eroFame hat für dieses Jahr die Preise für Standflächen reduziert. Ist das als direkte Reaktion auf die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise zu verstehen?
Kim Grundstedt: Im Prinzip ja. Da wir einige Angebote, die wir in den Vorjahren im Programm hatten aus hygienetechnischen Gründen sicherheitshalber in diesem Jahr nicht umsetzen können, gestrichen haben, werden wir diese Einsparungen hierfür an die Aussteller 1:1 weitergegeben. Zusätzlich bieten wir für pandemiebetroffene Firmen in diesem Jahr die so genannte ‚Corona-Discount-Box‘ an – einen Komplettstand für den schmaleren Geldbeutel.
Es ist davon auszugehen, dass auch im November noch bestimmte Hygiene- und Sicherheitsregeln befolgt werden müssen. Für die Frage, wie diese genau aussehen, ist es sicherlich noch zu früh, aber vielleicht können Sie uns an Ihren Gedanken über Hygiene-und Sicherheitskonzepte teilhaben lassen?
Kim Grundstedt: Das Wohl der Teilnehmer geht vor! Deshalb werden wir die eroFame 2021 im Interesse aller so sicher wie irgend möglich planen und veranstalten. Voraussetzung für die Teilnahme an der eroFame werden Impf- und Genesenen-Nachweise oder negative Schnelltests sein. Diese bieten wir vor dem Eingang der Halle 27 an. Neben den dann aktuell geltenden Vorschriften werden die Gangbreiten in der Messehalle vergrößert werden, um entsprechende Abstände des allgemeinen Verkehrs in der Halle zu gewährleisten. Wir unterliegen hierbei auch natürlich allen gesetzlichen Verordnungen.
Stimmt es, dass es aufgrund der bekannten Umstände kein Oktoberfest geben wird? Oder ist eine Entscheidung dafür oder dagegen auch noch zu früh?
Wieland Hofmeister: Ja, leider müssen wir das bestätigen, unser allseits beliebtes, traditionelles Oktoberfest fällt in diesem Jahr aus den vorgenannten Gründen aus, wir müssen uns bis 2022 vertrösten. Alternativ geben wir den Ausstellern die Möglichkeit, am Donnerstagabend der Messewoche auf deren Ständen zu Get-Togethers einzuladen – an diesem Abend bleibt die Messehalle hierfür geöffnet. Schon jetzt wissen wir von entsprechenden Planungen und sind sicher, dass das Feiern während der eroFame auch in diesem Jahr möglich sein wird.
Gibt es beim eroFame Team keine Befürchtungen, dass die coronabedingten Restriktionen, mit denen wir wahrscheinlich auch im November noch leben müssen, dazu führen, dass dem einen oder anderen potentiellen Messebesucher der Aufwand, nach Hannover zu kommen, zu groß sein könnte?
Wieland Hofmeister: Ich denke, dass es jedem Aussteller bewusst ist, dass heute keiner einschätzen kann, wieviele Besucher letztendlich zu einer pandemiegebeutelten eroFame in diesem November kommen werden oder dürfen. Das birgt natürlich eine gewisse Unsicherheit und erlaubt die Frage nach der Lukrativität, bei dieser Veranstaltung mit dabei zu sein. Dass aktuell dennoch schon so viele Aussteller ihre Teilnahme bestätigt haben, zeugt von einer lobenswerten Risikobereitschaft und wir hoffen sehr, dass jeder professionelle Handelspartner unter allen Umständen versuchen wird, die eroFame, die global als eine der wichtigsten Veranstaltungen unserer Branche bewertet wird, auch in diesem Jahr zu besuchen. Die endgültige Entscheidung für die analoge Austragung der eroFame 2021 treffen wir am 31. August. Alternativ rufen wir dann Plan B auf: Nämlich die digitale Messe in diesem Herbst.
Begingt durch die Corona-Krise digitalisierten sich die Arbeitsstrukturen in unserer Industrie gravierend und es wurden Stimmen laut, dass es keine Notwendigkeit mehr für herkömmliche Messen gäbe. Wird die eroFame 2021 diese Aussage widerlegen?
Wieland Hofmeister: Allen Unkenrufen zum Trotz – nicht ich allein bin der festen Überzeugung, dass es keine echte Alternative für ein persönliches Gespräch gibt. Natürlich haben uns die digitalen Kontaktaufnahmen über den schlimmen Zustand der Pandemie hinweggeholfen – man hat quasi aus der Not eine Tugend gemacht. Eine Messe bietet den Platz, in einem komprimierten Zeitraum viele persönliche Gespräche an einem Ort wahrzunehmen. Geselliger und effektiver geht es nicht – und diesen Vorteil nutzen nicht nur die Aussteller, sondern auch die Besucher, das wird sich zukünftig auch nicht ändern, Mensch bleibt Mensch und das ist gut so.