Bedingt durch die Zwangspause im Oktober 2020 war es lange ruhig um die eroFame. Nun aber mehren sich die Stimmen derer, die wissen wollen, wie und in welcher Form es mit der Fachmesse dieses Jahr weitergeht. Dass die eroFame vom zukünftigen Infektionsgeschehen abhängig ist, liegt auf der Hand, dennoch machen die vielerorts stattfindenden Impfungen Hoffnung. So ist auch Wieland Hofmeister, Geschäftsführer der Mediatainment Productions GmbH und Veranstalter der eroFame, recht zuversichtlich, dass die Messe dieses Jahr wieder ihre Tore öffnen wird. Und auch für den Fall der Fälle, dass die Messe in der Form, wie wir sie aus den letzten Jahren her kennen, nicht machbar sein sollte, gibt es bereits Überlegungen, eine digitale eroFame als Alternative zu schaffen.
Auch wenn das neue Jahr so angefangen hat wie das alte aufgehört hat und wir uns immer noch mit der Pandemie auseinandersetzen müssen, gibt es durch die mittlerweile überall stattfindenden Impfungen Licht am Ende des Tunnels. Wachsen damit die Chancen, dass die eroFame dieses Jahr wieder stattfinden kann?
Wieland Hofmeister: Die Nachricht der beginnenden Impfkampagnen gegen Covid 19 ist für alle eine der schönsten Nachrichten, die wir in dieser Zeit empfangen haben. Wie so viele warten wir händeringend auf den Startschuss, wieder mit unseren Aufgaben beginnen zu können. Der Stillstand durch die Shutdowns und die ausgefallene eroFame 2020 hat uns sehr zu schaffen gemacht; Mitarbeiter wurden in die Kurzarbeit, bzw. in die Zwangspause geschickt, was uns natürlich auch emotional belastet hat.
Der wirtschaftliche Schaden, den viele – auch wir – wegen der Pandemie wegstecken mussten und müssen, ist nicht zu unterschätzen. Heute können wir jedoch sagen, dass wir all diese Hürden und Situationen soweit im Griff haben, so dass wir als Unternehmen zuversichtlich in die Zukunft sehen können: Die eroFame 2021 wird stattfinden – in welchem Format auch immer.
Und ja, ich persönlich glaube heute fest an die eroFame 2012 im Oktober, (fast) so, wie wir sie kennen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir bis zum Beginn unserer Veranstaltung weltweit mit dem Impfprogramm soweit fortgeschritten sind, dass wir die Tore zu unserem Branchen-Event wieder für unser Publikum öffnen können.
Wann ist mit einer Entscheidung zu rechnen, dass zumindest mit den Planungen zur eroFame 2021 begonnen wird?
Wieland Hofmeister: Wahrscheinlich wird das öffentliche Leben hier in Deutschland noch bis Ostern deutlich eingeschränkt bleiben müssen, im schlimmsten Fall rechnen wir mit einem Shutdown bis Ende März. Ich bin zuversichtlich, dass wir ab April wieder unsere Arbeit und Planung für die eroFame 2021 aufnehmen können. Da wir im letzten Frühjahr mit der Planung für die eroFame 2010 beschäftigt waren, haben wir einen gewissen Vorsprung, die Hallenplanung steht und einige Aussteller haben deren Stände schon reserviert. Von dieser Vorarbeit profitieren wir heute.
Wir werden Ende April in allen Belangen schlauer sein – mit Blick auf die Entwicklung der globalen Pandemie können wir Ende April wesentlich konkreter an die Umsetzung der eroFame 2012 gehen. Entsprechend informieren wir die Aussteller.
Bis zum Oktober sind es noch einige Monate, in denen noch viel passieren kann. Wie wollen Sie als Veranstalter mit dieser Unsicherheit umgehen – besonders in Bezug auf die Aussteller und deren Planungssicherheit?
Wieland Hofmeister: Wenn sich die Corona-Situation in den nächsten Monaten deutlich verbessert, werden wir die Buchungen im Mai annehmen und die individuelle Planung der Aussteller bearbeiten, immer mit der Aussicht, dass die eroFame vom 06.bis 08. Oktober in Hannover stattfindet. Mitte / Ende Juli werden wir wissen, ob eine Umsetzung zu realisieren ist – andernfalls müssten wir dann wieder absagen.
Selbst wenn die eroFame 2021 stattfinden wird, ist davon auszugehen, dass sich die ’neue Normalität‘ auch in der Messe widerspiegeln wird – möglicherweise durch bestimmte Hygienekonzepte, das Tragen von Masken, Abstand zueinander… kann man dem speziellen Charakter der eroFame so überhaupt gerecht werden?
Wieland Hofmeister: Die Akzeptanz der Hygienekonzepte hat sich zwangsweise in unserem alltäglichen Leben etabliert, man gewöhnt sich mehr und mehr an diesen Zustand: Maske auf, desinfizieren, Abstand halten und Körpertemperatur messen, zukünftig gegebenenfalls auch die Vorlage eines Impfpasses.
Natürlich beeinträchtigten diese Maßnahmen einen unbeschwerten Messeverlauf – ich denke aber, dass eine eroFame mit entsprechenden Maßnahmen dennoch eine echte Alternative statt eines Ausfalls der eroFame 2021 wäre. Und ich glaube, dass sich die Teilnehmer der eroFame kompromissbereit erklären und mit solch einer Umsetzung anfreunden würden.
Falls sich das Infektionsgeschehen sich nicht so entwickelt wie wir uns alle wünschen, gäbe es immer noch die Möglichkeit, die eroFame 2021 digital durchzuführen. Ist das eine Option, über die die Sie als Veranstalter nachdenken?
Wieland Hofmeister: Natürlich ist eine reale eroFame mit all den teilnehmenden Menschen in einer Messehalle niemals zu toppen, lebt doch diese Veranstaltung auch mit und durch die persönlichen Kontakte miteinander. Doch haben wir in den letzten Monaten verstärkt gelernt, dass es akzeptable Möglichkeiten der Kommunikation in der modernen Welt gibt.
Eine digitale eroFame wäre eine ernstzunehmende Alternative, die wir heute schon in Betracht ziehen. Vielleicht ist es ohnehin an der Zeit, diesen Service – unabhängig von einer analogen Veranstaltung – parallel mit anzubieten. Wir können uns auch vorstellen, zukünftig – nach der Pandemie – die eroFame neben der realen Messe im Oktober jeweils im Frühjahr digital zu veranstalten. Sie sehen, wir arbeiten am Puls der Zeit.
Befürchten Sie, dass die Zwangspause im letzten Jahr die Stellung der eroFame im internationalen Erotikmarkt geschwächt hat? Oder rechnen Sie damit, dass der Zuspruch sobald es wieder losgeht ähnlich groß sein wird, wie in den Jahren zuvor?
Wieland Hofmeister: Sämtliche Messen unserer Branche wurden bis dato weltweit gecancelt – es herrscht bis heute ein Vakuum der persönlichen Kontaktaufnahme, wir sind in einer Blase gefangen, das empfinden sehr viele Menschen als einen äußerst frustrierenden Zustand. Ich bin fest davon überzeugt, ich wiederhole, FEST, dass mit dem Abklingen – besser noch nach dem Eindämmen der Corona-Phase – ein Ansturm auf das öffentliche Leben eintreten wird. Den können wir sicher auch auf unsere Veranstaltung lenken. Die eroFame wurde nicht vergessen, jeder treue Aussteller und Besucher hat das Aussetzen dieser Messe im letzten Jahr wie eine bittere Pille geschluckt. Wir haben maßgebliche Kommentare unserer Branche zu diesem Thema eingefangen, die unmissverständlich ein und den selben Inhalt wiedergeben: Alle freuen sich auf den Tag, an dem die eroFame endlich wieder ihre Tore öffnen kann – wir brennen darauf!
Bis dahin sagen wir allen: Bleiben Sie gesund und zuversichtlich, wir freuen uns auf Sie.